Chairos mit der goldenen Haarlocke

Wahrsagerei und Zukunftsschau?

Hin und wieder, wenn ich jemanden neu kennen lerne und erwähne, dass ich Astrologie betreibe, kommt mit einem halben Lachen die Frage: „Wunderbar! Ich bin (man setze ein beliebiges Tierkreiszeichen ein) – wie stehen die Sterne denn für mich im kommenden Jahr?“ Nun, an einer ernsthaften Antwort ist das vis-a-vis in so einem Fall selten interessiert… (zum Glück gibt es oft auch andere Reaktionen – nur so nebenbei erwähnt!)

Viele Menschen setzen Astrologie mit Wahrsagerei und Zukunftsprognose gleich. Klar – man kennt Astrologie meist nur aus den Zeitungen, wo man unter dem eigenen Sternzeichen in einer Rubrik täglich nachlesen kann, was heute passieren wird. Oder man hört im Radio, wie AstrologInnen Fragen beantworten, ob man nun den einen oder anderen Mann erwählen soll oder ob die neue Liebe eine Chance hat. Und Astrologie im Fernsehen…. ok, ich denke, es ist klar, wo der astrologische Laie sein Bild über die Astrologie her hat.

Doch ist das überhaupt Astrologie?

Gibt es noch andere Zugangsarten, sich der Astrologie zu nähern? Ja, die gibt es zum Glück wirklich! Dazu muss zunächst geklärt werden, was Astrologie eigentlich ist. Der Begriff „Astrologie“ leitet sich von den beiden griechischen Worten „astron“ = Stern und „logos“ = Lehre ab. Doch bei dieser Lehre geht es nicht um die physische Seite der Planeten, Sterne und Galaxien, mit welchen sich die Astronomie beschäftigt, sondern es geht um etwas, was in der Astrologie „Zeitqualität“ genannt wird.

„Zeitqualität“ – der zentrale Begriff in der Astrologie

Astrologie ist die Lehre der Zeitqualität, welche von den „Sternen“ – besser gesagt von den Planeten unseres Sonnensystems – symbolisch abgelesen wird. Zeitqualität ist ein Begriff, der in unserem alltäglichen Sprachgebrauch nicht vorkommt. Aber wir haben sehr wohl Redewendungen, die Zeitqualität beschreiben, ohne dass uns das bewusst ist. Ausdrücke wie „Die wilden 70er“, „Er ist seiner Zeit voraus“, „Das war eine sehr schöne Zeit in meinem Leben“ oder „Für dieses Projekt ist die Zeit noch nicht reif.“ sind Beispiele dafür. Gemeint ist in all diesen Fällen nicht die messbare Zeit – messbar in ihrer Dauer Jahren, Monate, Tage, Stunden, Minuten, Sekunden – , sondern eine „gefühlte“, subjektiv wahrnehmbare Qualität der Zeit, welche selbiger innezuwohnen scheint.

Wir machen das ja ganz unbewusst auch in unserem Alltag. Wenn wir zum Beispiel um eine Gehaltserhöhung anfragen wollen, werden wir auch einen „günstigen Zeitpunkt“ zu wählen versuchen: nach Möglichkeit sollte der Chef/die Chefin in guter Laune sein, es sollte zum Gesprächstermin ausreichend Zeit bis zum nächsten Termin gegeben sein, vielleicht ist sogar gerade ein Moment, in welchem wir ein schwieriges Projekt erfolgreich abgeschlossen haben, sodass wir auf einen positiven Ausgang des Gesprächs hoffen können. Wenn unsere Führungskraft gerade sehr gestresst oder schlecht drauf ist und von einem Termin zum nächsten hetzt, werden wir das Gespräch auf einen „besseren Moment“ verlegen. Ganz natürlich prüfen wir also, ob der Moment günstig ist für unser Vorhaben.

Dass die messbare Zeit sich von der subjektiv wahrnehmbaren Zeit unterscheidet ist auch an folgendem Beispiel gut erkennbar: nehmen wir 1 Stunde messbare Dauer. Wie lange erscheint uns diese Zeit, wenn wir in einem Meeting sitzen, das uns nicht interessiert, wenn wir auf dem Bahnhof auf einen Zug warten und uns langweilen, wenn wir darauf warten, die neue Flamme zu treffen? Diese Zeitspanne erscheint uns meist ewig lang, jede Sekunde schleicht schneckengleich an uns vorüber. Und wie lange erscheint uns die selbe Zeitspanne, wenn wir ein hochspannendes Gespräch führen, noch die halbe Wohnung putzen müssen bis zum Eintreffen der Schwiegermutter oder endlich Zeit mit der neuen Flamme verbringen können. In solchen Fällen rast die Zeit nur so dahin. Die gleiche Zeitspanne – aber ein völlig anderes Zeiterleben.

Die alten Griechen wußten bereits um diese beiden Komponenten der Zeit – die objektiv messbare und die subjektiv erlebbare Komponente.

Die objektiv messbare Zeit wurde Chronos (oder auch Kronos), dem Gott der Zeit, zugeschrieben. Gemeint ist damit die ablaufende, messbare, linear vorwärtsschreitende Zeit. Von Chronos leiten sich auch die Begriffe wie „chronologisch“ – in zeitlicher Abfolge – oder der „Chronograph“ ab, der „Zeitschreiber“, ein anderer Ausdruck für Uhr. Chronos stehen für Zeitspanne mit einem Anfang und einem Ende bzw. für einen bestimmten Zeitpunkt. Duch Chronos wird die Zeit auf ein Maß normiert, an welchem sich alle orientieren können. Diese Komponente macht jedoch nicht erkennbar, wie sich diese Zeitspanne oder dieser Zeitpunkt anfühlt, wie wir diesen Moment erleben oder wofür gerade eine gute Gelegenheit ist.

Hier kommt die zweite Komponente ins Spiel, welche die Griechen Kairos zugeschrieben haben. Kairos steht für den „rechten Zeitpunkt“, für die „günstige Gelegenheit“ oder die „besondere Chance“. Kairos wird dabei mit einer goldenen Haarlocke dargestellt, mit welcher wir das Glück „beim Schopf packen“.

Astrologie beschreibt die Qualität der Zeit

Um diese Komponente der Zeit beschreiben zu können, benötigt man die Astrologie. Sie zeigt symbolisch auf, wofür die Zeit nun reif ist, was sich zu diesem Moment verwirklichen kann und welche subjektiv wahrnehmbare Qualität dieser Moment oder diese Lebensphase gerade für uns hat.

Eine Geburt ist astrologisch gesehen somit ebenfalls ein Moment in der Zeit, in welcher sich eine bestimmte Qualität – diesmal in Form des neuen Menschen –  manifestiert. Diesem Moment – auf welchen dann ein Horoskop erstellt wird – kann entnommen werden, was sich durch das Neugeborene im Laufe seines Lebens entwickeln und entfalten kann.

Viel besser als reine Prognose!

Astrologie zählt zu den ältesten Weisheitslehren der Welt. Was heute von vielen Menschen für Wahrsagerei und Zukunftsdeutung gehalten wird, ist in Wahrheit ein altes, komplexes Modell der zyklisch erfahrbaren Welt. Sie zeigt nicht eine „festgeschriebene Zukunft“, sondern sie beschreibt, wofür die Zeit jetzt reif ist. Der Unterschied besteht darin, dass sie nicht erklärt, was IST, sondern welche Möglichkeiten sich uns bieten zur Entwicklung und Entfaltung. Was wir daraus machen, ist unsere eigene Verantwortung! Astrologie nimmt uns daher keine Entscheidungen ab, sondern sie zeigt auf, welche Chancen wir jetzt gerade haben oder welche Herausforderungen jetzt zu meistern sind.

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