Ihr kennt es sicherlich: Man ist auf einer Party oder einem netten „Get-together“, lernt neue Leute kennen und die Frage „Was bist du eigentlich vom Sternzeichen?“ kommt auf. Damit können auch Astrologie-Laien mittlerweile zumindest ein bisschen was anfangen.

Doch wie viel Information kann man vom Sternzeichen tatsächlich über einen Menschen ableiten? Und was, wenn man sich in seinem Sternzeichen so gar nicht wiederfindet?

Manchmal passen die zugeschriebenen Attribute sehr gut zur jeweiligen Person, andere Male sind sie scheinbar gar nicht stimmig. Gerade Astrologie-Skeptiker verwenden gerne das Argument, sie könnten kaum Übereinstimmungen zwischen ihrem Sternzeichen und ihrer Persönlichkeit finden. Ebenso wird sich gerne über die Tages- oder Wochenhoroskope in Illustrierten amüsiert – kann doch alles nur Unterhaltung sein, oder? Da kann doch nichts dran sein!

Wie viel ist also tatsächlich dran an den Sternzeichen und was können sie – realistisch betrachtet – über einen Menschen aussagen?

Was ist ein „Sternzeichen“ überhaupt?

Einleitend ist zu sagen, dass der Begriff des Sternzeichens so in der astrologischen Fachwelt nicht verwendet wird. Was der Laie als „Sternzeichen“ bezeichnet, heißt im Fachbegriff Tierkreiszeichen.

Unser Heimatplanet, die Erde, bewegt sich durchs Weltall und umrundet dabei unsere Sonne, welche das Zentrum unseres Sonnensystems darstellt. Für so eine Umrundung braucht die Erde ca. 365 ¼ Tage, aus welcher sich die Dauer eines Jahres ergibt. Diese Ebene, auf welcher die Erde um die Sonne kreist, nennt sich Ekliptik – sie stellt den Tierkreis dar.

Doch wo beginnt man in einem Kreis zu zählen? Da ein Kreis keinen Start- und Endpunkt hat, wurde der Moment der Tag- und Nachgleiche im Frühjahr als „Startpunkt“ des Tierkreises festgelegt. Dieser Startpunkt, auch Frühlingspunkt genannt, wird durch 0° Widder gekennzeichnet, da mit Widder der Tierkreis beginnt.

Ein Tierkreiszeichen ist nun ein gedachter, 30° umfassender Abschnitt der Ekliptik. Also ein 30° umfassender Bereich der Erdumlaufbahn um die Sonne.

Da wir unser Erleben auf der Erde haben, blicken wir nun zu einem bestimmten Datum – zum Beispiel Deinem Geburtstag – in Richtung Sonne und können diese nun in einen bestimmten Abschnitt der Ekliptik projizieren. Daraus ergibt das das Sonnenzeichen oder Tierkreiszeichen Deines Horoskops – genau das, was der Laie sein „Sternzeichen“ nennt.

Menschen, die also zum Beispiel innerhalb der ersten 30 Tage nach dem Frühlingsbeginn zur Welt gekommen sind, haben also das Tierkreiszeichen Widder als ihr „Sternzeichen“. Präziser formuliert stellt Widder nun also ihr Sonnenzeichen dar – also das Tierkreiszeichen, in welchem zum Zeitpunkt der Geburt die Sonne gestanden ist.

Mehr zur Entstehung der Tierkreiszeichen und zur Unterscheidung zwischen Sternzeichen, Tierkreiszeichen und den real am Himmel beobachtbaren Sternbildern, findest Du im Artikel „Mythos Sternzeichen

Bedeutung der 12 Tierkreiszeichen

In der Astrologie gibt es 12 Tierkreiszeichen und Du wirst sie namentlich wahrscheinlich alle kennen: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann und Fische.

Im Horoskop wird der Tierkreis ringförmig angeordnet, wobei die Reihenfolge der Tierkreiszeichen in jedem Horoskop immer gleich ist, auch wenn die Lage im Kreis von Horoskop zu Horoskop anders sein kann.

Jedes Tierkreiszeichen stellt eine eigene kosmische Qualität dar, welche beschreibt, wie sich ein Horoskop-Faktor ausdrückt, wie er sich zeigt.

Da die Sonne den Wesenskern des Menschen symbolisiert, zeigt sich im Zeichen nun, wie dieser Mensch handelt, wie er sein Wesen zum Ausdruck bringen wird, wie sein Naturell angelegt ist:

♈ WIDDER: ungeduldig, mutig, kraftvoll, entschlossen, durchsetzungsstark

♉ STIER: geduldig, traditionell, sicherheitsorientiert, genussvoll, beständig

♊ ZWILLINGE: kommunikativ, neugierig, wendig, zerstreut, vielseitig

♋ KREBS: familiär, emotional, kindlich, fantasievoll, sensibel

♌ LÖWE: vital, selbstbewusst, dominant, strahlend, warmherzig

♍ JUNGFRAU: praktisch, vernünftig, fleißig, gesundheitsorientiert, beobachtend

♎ WAAGE:  freundlich, fair, harmonieorientiert, friedliebend, strategisch

♏ SKORPION: intensiv, leidenschaftlich, loyal, mystisch, magisch

♐ SCHÜTZE: optimistisch, übertreibend, sinnorientiert, zukunftsorientiert, freiheitsliebend

♑ STEINBOCK: ernst, verantwortungsbewusst, ehrgeizig, leistungsorientiert, ausdauernd

♒ WASSERMANN: freiheitsliebend, originell, eigenwillig, gleichberechtigt, freundschaftlich

♓FISCHE: ruhig, gelassen, zurückgezogen, spirituell, friedliebend

Die Sonne als Wesenskern der Persönlichkeit

Das Tierkreiszeichen zeigt die ART und WEISE, wie sich ein innerer Persönlichkeitsanteil äußert.

In Bezug auf die Sonne zeigt das Zeichen, wie der Wesenskern der Persönlichkeit angelegt ist und wie wir handeln.

In Bezug auf den Mond zeigt das Zeichen, wie wir mit unseren Gefühlen und Bedürfnissen umgehen und wie wir unsere Emotionen ausdrücken.

Und in Bezug auf Merkur wäre es, wie wir kommunizieren und denken und wofür wir uns interessieren.

Zurück zur Sonne: die Sonne steht für unser Handeln, für unser Selbstbewusstsein und unser Ich-Empfinden. Dementsprechend ist das Zeichen, in welchem die Sonne steht, von maßgeblicher Bedeutung und kann Auskunft über diese Aspekte einer Persönlichkeit geben – Ich-Empfinden, Handlungsfähigkeit, Selbstbewusstsein, persönliche Werte, persönliche Ziele im Leben.

Steht die Sonne beispielsweise in Jungfrau, so ist das Handeln dieser Person vermutlich vernünftig, praktisch orientiert und fleißig. Man kann sich auf sie verlassen, dass alles zum Besten erledigt wird. Da Jungfrau es vermeiden möchte, Fehler zu machen, ist sie sehr genau und präzise in ihren Handlungen. Da dies auch Zeit erfordert, ist sie nicht die schnellste – Jungfrau kontrolliert lieber sicherheitshalber nochmal nach.

Ganz im Gegensatz zum Tierkreiszeichen Widder. Sonne in Widder ist sehr gern aktiv und selbstbestimmt in ihrem Handeln. Entscheidungen werden schnell, spontan und beherzt getroffen, über vergossene Milch wird nicht lange nachgedacht. Schnell schreitet der Widder einer neuen Chance entgegen und nimmt neue Herausforderungen des Lebens aktiv an. Die Widder-Sonne sieht sich selbst als handlungsstark, führend und wegweisend, weshalb sie auch oft in selbständigen Berufen zu finden ist.

Mehr zur Sonne in den einzelnen Zeichen findest Du hier.

Die Sonne – sprich Handlungsfähigkeit, Ich-Gefühl und Selbstverständnis – wird also entsprechend der persönlichen Note des jeweiligen Tierkreiszeichens gefärbt. Das Zeichen der Sonne bestimmt, wie die Umsetzung erfolgt und welches die persönlichen Werte des Menschen sind.

Das Horoskop ist mehr als das Sonnenzeichen!

Nun besteht unsere Persönlichkeit nicht nur aus unserem HANDELN, sondern auch noch aus unserem DENKEN und FÜHLEN. Diese 3 Facetten – denken, fühlen und handeln – stellen die persönlichsten Kernfacetten unserer Gesamtpersönlichkeit dar.

Dabei symbolisiert Sonne unser Handeln, Merkur unser Denken und Mond unser Fühlen.

Auch Mond und Merkur werden in den Zeichen abgebildet, in welchen sie zum Zeitpunkt unserer Geburt gestanden sind. Und auch sie sind gefärbt von diesen Zeichen und drücken sich – ihrer Zeichenebene entsprechend – in unserem Leben aus.

Dabei können allein nur diese drei Planeten in komplett gegensätzlichen Tierkreiszeichen stehen. So kann eine Widder-Sonne einen Merkur in Stier und einen Mond in Fische haben, wodurch es schon allein aufgrund der Zeichenebene zu Ambivalenzen und Herausforderungen kommen kann: Widder-Sonne will sich durchsetzen, aber Mond in Fische ist sensibel und verfügt über hohes Mitgefühl. Trau ich mich dann noch, mir das zu holen, was ich gern hätte? Oder: Widder-Sonne liebt die Action, aber Mond in Fische braucht auch Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten, um zu träumen. Lass ich beiden Anteilen ihren Raum? Finde ich vielleicht sogar eine Tätigkeit, welcher beiden Facetten eine Ausdrucksform gibt – zum Beispiel wandern in der Natur und die Ruhe allein beim Sport genießen.

Allein an diesem kurzen Beispiel wird schon erkennbar, dass ein Horoskop wesentlich komplexer als das Sonnenzeichen allein ist.

Weitere Faktoren, die neben der Sonne eine große Rolle spielen

Wie eingangs erwähnt, kann es sein, dass man sich in der Beschreibung des eigenen Sonnenzeichens kaum oder gar nicht wieder findet. Wie ist das möglich?

Da die Sonne nur 1 Faktor ist, welcher in der Horoskopdeutung eine Rolle spielt, muss man den Blick immer auf das ganze Horoskop werfen. So, wie ein Satz noch kein ganzes Buch ausmacht, macht ein Planet noch kein ganzes Horoskop aus!

Neben der Sonne (und wie oben bereits erwähnt Mond und Merkur) spielt vor allem der Aszendent eine maßgebliche Rolle. So kann es zum Beispiel sein, dass die Sonne zwar in Zwillinge steht, also Leichtigkeit, Kontaktfreude und Wendigkeit verspricht, das restliche Horoskop aber ganz andere Betonungen aufzeigt. Zum Beispiel eine Skorpion-Betonung: Aszendent in Skorpion, viele Planeten in Skorpion oder im 8. Haus oder auch eine Verbindung von Sonne, Mond oder Merkur mit Pluto. Die sonst eher unruhige, oberflächliche Neugierde der Zwillinge bekommt jetzt eine ganz andere Note – sie erhält etwas Intensives, Bohrendes, Tiefgründiges und Forschendes.

Zusammenfassend ist daher festzuhalten:

Man muss immer das ganze Bild betrachten, um zu stimmigen Aussagen zu kommen. Das Sternzeichen (besser Tierkreiszeichen) ist das Zeichen, in welchem die Sonne zum Zeitpunkt der Geburt steht. Sie ist aber nur ein Faktor des ganzen Bildes, welches ein Horoskop darstellt. Daher sollte das Sonnenzeichen nicht isoliert betrachtet werden, sondern vielmehr als Teil eines großen Ganzen gesehen werden.

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