Teamarbeit im Horoskop – wie deine inneren Anteile kooperieren

Jeder von uns hat sie: unterschiedliche Bedürfnisse

Da gibt es das Bedürfnis nach Selbstbestimmung und Selbstdurchsetzung, nach Sicherheit und Entspannung, nach Freiheit und Leichtigkeit, nach Zugehörigkeit und Anerkennung – und noch vieles mehr.

Im Horoskop werden diese Bedürfnisse durch die Planeten dargestellt.

Die Planeten stellen so etwas wie innere Teilpersönlichkeiten in uns dar. Man kann sich das vorstellen wie bei einem Bühnenstück: da gibt es den edlen Ritter, die Geliebte, den strengen Richter, den Narren, die neugierige Nase und noch so einiges mehr. Jeder dieser inneren Darsteller vertritt eigene Werte, verfügt über eigene Fähigkeiten und zeigt sein ganz eigenes Verhalten entsprechend seinen Werten und Fähigkeiten.

Und – wie in einem Bühnenstück – jeder dieser Anteile hat seine eigenen Ziele und ist dabei auf das Miteinander mit den anderen angewiesen. Und da kann es schon mal vorkommen, dass sich manche Anteile gegenseitig unterstützen, sich helfen und gemeinsame Sache machen, während andere Anteile ganz andere Ziele verfolgen und sich querlegen.

Doch woran erkenne ich, ob sich diese inneren Anteile gegenseitig unterstützen, ob sie also ähnliche Ziele verfolgen und sich gegenseitig stärken oder aber ob sie sich gegenseitig blockieren, sich Steine in den Weg legen und um die Vorherrschaft im Inneren ringen?

Das Zauberwort heißt Aspekte.

Aspekte bringen die persönliche Note in die Interpretation der Persönlichkeit. Sie zeigen, wie innere Bedürfnisse, Fähigkeiten, Stärken und Herausforderungen zusammenwirken. Erst das Einbeziehen der Aspekte verleiht der Horoskopdeutung ihre Tiefe und ganz persönliche Individualität.

Aspekte in der Astrologie

Prinzipiell stellen Aspekte Winkeldistanzen zwischen Planeten dar. Ein Aspekt entsteht, wenn zwei Planeten innerhalb des Tierkreises in einem bestimmten Abstand, also in einer bestimmten Winkeldistanz, zueinanderstehen.

Es hat sich herausgestellt, dass bestimmte Winkel unterschiedliche Formen des Miteinanders unserer inneren Anteile anzeigt. So unterscheidet man zwischen harmonischen und spannungsreichen Formen der Kooperation.

Die 5 Hauptaspekte

Allgemein wird in der Astrologie von 5 Haupt- und sehr vielen Nebenaspekten gesprochen. Für den Beginn kann es sehr verwirrend sein, alle zur Verfügung stehenden Aspekte ins Horoskop einzutragen – und es macht auch gar keinen Sinn! Im Normalfall zeigen die 5 Hauptaspekte schon sehr genau, worum es geht.

Eine Empfehlung für den Anfang lautet: „KISS – Keep it smart and simple!“ und fokussiere Dich zunächst auf die 5 Hauptaspekte. Wenn Du beginnst, Dich mit ihnen zu langweilen, nimm nach und nach auch die Nebenaspekte dazu (beginnen würde ich hier mit dem Quinkunx, dem 150°-Abstand)

Generell kann gesagt werden, dass man Nebenaspekte auch als solches sehen sollte: es sind Ergänzungen. Sich auf Nebenaspekte zu fokussieren und Quadrat, Trigon oder Opposition in der Deutung zu vernachlässigen, ist ein Fehler, der Dir nicht unterlaufen sollte.

3 Formen von Aspekten

Während Opposition und Quadrat zu den in Spannung stehenden Aspekten gehören, zählen Trigon und Sextil zu den harmonischen Aspekten. Die Konjunktion ist in ihrer Energie abhängig von den involvierten Planeten. Ihre Qualität hängt davon ab, wie die beiden beteiligten Planeten zusammenpassen. Sie kann also harmonisch oder disharmonisch sein.

Geht es nun um die Interpretation, so kann jedem der Hauptaspekte auch eine bestimmte „Planetenqualität“ zugeordnet werden.

Der Kreis geteilt durch 1: Die Konjunktion – 0° Abstand

Planeten, die in einer Konjunktion zusammenstehen, sind sehr stark aufeinander bezogen. Hier mischen sich Werte und Fähigkeiten am stärksten. Der eine kann nicht ohne den anderen agieren, sie sind wie 2 Personen beim Sackhüpfen aneinandergebunden und werden sich gegenseitig sehr stark beeinflussen. Die Planeten können sich nur in „Teamarbeit“ entwickeln, da sich der eine nicht ohne den anderen entfalten kann.

Je nachdem, ob ihre Werte zusammenpassen oder entgegengesetzt sind, kann eine Konjunktion als harmonisch-unterstützend oder disharmonisch-hemmend betrachtet werden. Konjunktionen drängen in jedem Fall auf Verwirklichung.

Als Planetenqualität kann eine Konjunktion mit einer Keimsituation (Sonne/Mond) verglichen werden. Es handelt sich um die Verschmelzung der Eigenschaften beider involvierten Planeten. Dadurch sind sie oftmals schwer voneinander zu trennen, es entsteht etwas völlig Neues.

Der Kreis geteilt durch 2: Die Opposition – 180° Abstand

In der Opposition stehen sich die beiden Planeten wie Kontrahenten gegenüber. Mit 180 Grad haben sie den größten Abstand zueinander eingenommen, welcher möglich ist. Diese beiden Innenanteile vertreten unterschiedliche, diametral zueinander gelegene Themen, welche aber auch eine Ergänzung zueinander anzeigen können.

Die Opposition trägt eine Mars-Qualität in sich. Geht es doch um eine Entscheidung für den einen und gegen den anderen Pol. Dementsprechend „konfrontativ“ ist die Energie. Die Planeten fordern ein scheinbares „entweder-oder“, da sich die Eigenschaften polarisierend verbinden. Immer wieder ist also eine Entscheidung gefragt, welchem der beiden Impulse man folgt.

Der Kreis geteilt durch 3: Das Trigon – 120° Abstand

Das Trigon ist der harmonischste Aspekt im Horoskop. Hier verbinden sich die Qualitäten der beiden Planeten sehr leicht und einfach, die Dinge entwickeln sich rasch und ohne Widerstand. Die beiden Planetenwerte unterstützen einander und versprechen Erfolg, entspricht es doch der Qualität von Jupiter. Doch Vorsicht: nur, weil sich etwas leicht, schnell und ohne Widerstand entwickelt, heißt das noch nicht, dass es auch „gut“ ist! Das Trigon zeigt Talente an, welche wir meist auch leicht und schnell entwickeln können. Manchmal kann es dabei auch vorkommen, dass wir das mitgegebene Talent als so selbstverständlich betrachten, dass wir es gar nicht bemerken.

Der Kreis geteilt durch 4: Das Quadrat – 90° Abstand

Das Quadrat ist der stärkste Spannungsaspekt im Horoskop. Es ist in seiner Natur disharmonisch und verbindet die Charakteristika beider Planeten auf herausfordernde Art und Weise. Dieser Aspekt verkörpert Widerstand und Hemmung, das Thema entwickelt sich langsam, zäh und mühsam. Das mag auf den ersten Blick negativ klingen, birgt jedoch großes Entwicklungspotenzial.

Spannungsaspekte bilden oftmals einen großen Ansporn zur Entfaltung! Da sie unangenehm spürbar sind und einem mit ihren Themen wiederholt begegnen, sind wir an diesem Punkt aufgefordert, weiter zu wachsen und daran zu arbeiten. Da sich damit verbundene Themen nur langsam und zäh entwickeln, hat das Quadrat einen eher schlechten Ruf.

Dabei bietet gerade das Quadrat eine große Chance: da es mit Saturn-Qualität gleichgesetzt wird, erfordert es Ausdauer in der Auseinandersetzung mit dem damit verbundenen Thema.

Der Kreis geteilt durch 6: Das Sextil – 60° Abstand

Das Sextil ist ein schwacher harmonischer Aspekt. Man könnte ihn auch mit Sympathie übersetzen, wird es doch auch mit Venus-Qualität gleichgesetzt. Beim Sextil mögen sich die beiden inneren Anteile, sie helfen sich aus und stehen freundlich zueinander.

Die Orben

Aspekte sind selten zu einhundert Prozent exakt in ihrem Winkel. Bei einem Quadrat zum Beispiel stehen die Planeten selten exakt 90 Grad voneinander entfernt. Stattdessen beträgt der Abstand vielleicht nur 88 Grad oder 93 Grad. Dennoch würde so eine Winkeldistanz als Quadrat bezeichnet werden. Grund dafür ist der sogenannte Orbis. Er gibt an, bis zu welchem Grad-Abstand vom exakten Winkel der Aspekt noch gültig ist.

Je nach Planeten gibt es dabei eine unterschiedliche Bandbreite beidseitig zum exakten Winkel, die man noch deuten kann.

Generell gilt: Je exakter ein Aspekt ist, desto stärker zeigt er ein Thema an.

Je exakter die beiden Planeten also im idealen Aspekt-Winkel stehen, umso stärker wird sich das Thema, das mit diesen beiden Planeten in Verbindung steht, im Leben dieser Person zeigen und einen Ausdruck finden.

 Wie viel Abweichung vom exakten Winkel ist also noch „verwertbar“ und deutungsrelevant?

Die Antwort variiert unter den astrologischen Schulen und ist auch abhängig von den beteiligten Planeten. Hier daher ein Richtwert, mit welchem ich gute Erfahrungen gemacht habe:

10° – Sonne
8° – Mond, Jupiter & Saturn
5° – Merkur, Venus & Mars
3° – Uranus, Neptun, Pluto & Chiron
4° – AC/DC- & MC/IC- Achse

Dabei gibt es 2 verschiedene Herangehensweisen: nehmen wir an, Mars und Uranus stehen in einem Abstand von 5 Grad zueinander.

Die eine Möglichkeit ist nun, den größeren Orbis als Grundlage herzunehmen. Da die Distanz zwischen Mars und Uranus 5° beträgt, erreicht Mars mit seinen 5° Orbis den Uranus und wir können von einer Konjunktion sprechen.

Die zweite Möglichkeit rechnet einen Mittelwert der Orben der beteiligten Planeten aus: Mars mit 5° und Uranus mit 3° ergibt in Summe 8° / 2 = 4 Grad. Eine Distanz von 5° wäre nach dieser Form zu groß, um noch als Konjunktion gedeutet zu werden.

Doch hier ist Vorsicht geboten. Denn in der Astrologie ist selten etwas wirklich exakt. Sprich: ist eine Distanz von 3°55 noch eine Konjunktion, mit 4°05 aber nicht mehr? Die Übergänge sind hier fließend. Hinzu kommt, dass manche Menschen auch weitere Orben wahrnehmen, während andere auch exaktere Aspekte nicht wahrnehmen. Das hängt auch vom einzelnen Menschen ab, wie gut er sich selbst wahrnehmen und reflektieren kann.

Fazit: „Gute“ Trigone und „schlechte“ Quadrate?

Wie immer geht es in der Astrologie darum, nicht zu werten! So macht es keinen Sinn, Aspekte in „gut“ oder „schlecht“ zu unterteilen – die Frage lautet doch immer: „Gut oder schlecht wofür?“

Denn gerade bei den Trigonen kann es sein, dass wir erwarten, dass uns das Leben alles ohne größeres Zutun schenkt und wir damit nicht lernen, in schwierigen Zeiten durchzuhalten. Im Umgekehrten zeigen vor allem die Spannungsaspekte unser berufliches Potenzial, allen voran die Quadrate. Nicht selten werden von Menschen unterbewusst Professionen gewählt, die sie eben diese Spannungsthemen immer wieder „üben“ lassen.

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