Astrologisch werden manche Feste anders betrachtet oder erläutert als es die breite Allgemeinheit so tut. Während die christliche Kultur zu Weihnachten die Geburt von Jesus Christus und zu Ostern seine Wiederauferstehung feiert, sieht die Astrologie darin eher Feste zu Ehren der Sonne und des Lichts.

Die vier astronomisch kardinalen Punkte

Wenn man sich den Sonnenverlauf im Laufe eines Jahres ansieht, so fällt einem zunächst auf, dass die Länge der Tage im Verhältnis zur Länge der Nächte – sprich, die Dauer von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang – sich im Laufe eines Jahres stark wandelt; im Sommer sind die Tage sehr lang, im Winter sehr kurz, im Herbst und Frühling alles dazwischen.

Die Tageslänge variiert in Österreich von 8 Stunden im Winter bis zu 16 Stunden im Hochsommer und geht dann wieder auf 8 Stunden im Winter zurück und wieder auf 16 Stunden im Hochsommer und so weiter. (Je weiter man zu den Polen kommt, umso stärker wird diese Schwankung, Richtung Äquator nimmt sie ab.)

Diese Schwankungen kann man gut als Sinus-Kurve darstellen:

Bei einer Sinuskurve (gelb dargestellt) gibt es jeweils 4 Punkte, die auffallend sind: das sind zum einen der obere (rot dargestellt) und der untere Extremwert (blau dargestellt), zum anderen sind es die beiden Punkte, die genau im Mittelwert (orange dargestellt) liegen.

Diese 4 markanten Punkte – unten (blau), Mitte aufsteigend (orange), oben (rot), Mitte absteigend (orange) – stellen astronomisch kardinale Punkte dar – symbolisiert durch die 4 kardinalen Tierkreiszeichen Widder, Krebs, Waage und Steinbock.

21.03. – Frühlingsbeginn

Um den 21.03. des Jahres ist die Frühlings-Tagundnachtgleiche. Die Dauer des Tages und der Nacht ist nun gleich lang – jeweils 12 Stunden. Ab diesem Tag sind die Tage länger als die Nächte – das Licht siegt über die Dunkelheit. Es ist der astronomische Frühlingsbeginn und die Sonne steht hier auf 0° Widder. Die Tage werden nun immer länger, das Leben in der Natur beginnt sich zu entfalten.

21.06. – Sommerbeginn

Um den 21.06. des Jahres erreicht die Sonne ihren Höchststand – nun ist der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres gekommen (in der Grafik rot dargestellt). In Österreich dauert der Tag nun über 16 Stunden! Dieser Tag stellt den astronomischen Beginn des Sommers dar und die Sonne steht nun auf 0° Krebs. Es ist die Sommer-Sonnenwende – jener Wendepunkt, ab welchem die Tage wieder kürzer werden. Noch sind sie deutlich länger als die Nächte, aber sie werden von Tag zu Tag kürzer zu Gunsten der Nacht. Ab Mitte August beginnt man zu merken, dass der Sommer sich dem Ende zuneigt.

23.09. – Herbstbeginn

Um den 23.09. des Jahres, sind die Tage so kurz geworden, dass sie wieder gleich lang wie die Nächte geworden sind – jeweils 12 Stunden. Nun ist astronomischer Herbstbeginn, die Herbst- Tagundnachtgleiche ist gekommen. Die Sonne steht nun auf 0° Waage, ab nun sind die Nächte länger als die Tage. Das Licht beginnt zu „sterben“, wie auch die Natur, es wird zunehmend dunkler und kälter.

21.12. – Winterbeginn

Um den 21.12. des Jahres erreicht die Sonne schließlich den tiefsten Stand ihres Laufs (in der Grafik blau dargestellt). Der kürzeste Tag und die längste Nacht des Jahres ist gekommen, gerade mal knappe 8,5 Stunden dauert nun der Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Es ist der astronomische Beginn des Winters, die Sonne steht dabei auf 0° Steinbock. Draußen ist alles kalt, starr und dunkel – die Natur ist zur Ruhe gekommen. Aber es naht Hoffnung: ab nun werden die Tage wieder länger – das Licht macht sich auf, wieder aufzuerstehen! Die Sonne steigt langsam wieder höher und höher, die Tage werden langsam wieder länger – und damit kommt das Leben zurück!

Mythische Rituale und Feste zu den kardinalen Sonnenständen

Diese 4 kardinalen Punkte im Jahresverlauf werden seit Urzeiten mit mythischen Ritualen gefeiert und gehen dabei weit vor die Zeit des Christentums zurück. Das Christentum hat sich – in dem erfolglosen Bemühen, diese heidnischen Feste abzuschaffen – diese Festtage zunutze gemacht und mit neuer christlicher Bedeutung versehen. Besonders deutlich wird das an Ostern und Weihnachten.

Zum Frühlingsbeginn feiern wir, dass das Licht die Dunkelheit besiegt hat – symbolisiert im Osterfest. Ostern findet dabei jeweils am 1. Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr statt. Das Ei, welches wir bemalt oder in Schokolade nun verschenken, gilt in vielen Religionen als ein Symbol für neues Leben oder Wiedergeburt. Christlich entspricht das der Wiederauferstehung von Jesus Christus.

Zum Sommerbeginn und der Sommersonnenwende wird das „Fest des Feuers“ oder das „Fest des Lichts“ (=Sonne) gefeiert. Leuchtfeuer werden entfacht und wir feiern noch einmal das Leben. Bereits die Kelten feierten diesen kardinalen Punkt unter dem Namen „Alban Hevin“, die Festlichkeiten dauerten 12 Tage – 1 Tag pro Tierkreiszeichen. Nach altem Glauben vermählt sich zu diesem Zeitpunkt die Große Göttin, die Sonnengöttin, und markiert somit den Übergang von der Phase des Blühens und Heranwachsens (Frühling) in die Phase der Empfängnis, Fruchtbarkeit und Lebensfreude sowie der Ernte – astrologisch den 3 Sommer-Tierkreiszeichen Krebs, Löwe und Jungfrau entsprechend.

Zum Herbstbeginn und der Herbst-Tagundnachtgleiche wurde mit Erntedankfesten Mutter Natur für ihre reichen Gaben gedankt und Dankopfer wurden den Göttern dargebracht. Da nun die Kammern gut gefüllt waren, wurde nun gerne geheiratet – astrologisch durch das Tierkreiszeichen Waage symbolisiert.

Zu Winterbeginn und der Wintersonnenwende um den 21.12. steht die Sonne von der Erde aus gesehen in der Nähe des Sternbildes „Kreuz des Südens“. Für wenige Tage sinkt sie nicht mehr weiter ab, aber sie steigt auch nicht höher über den Horizont – sie ist zu einem Stillstand gekommen, sie ist „gestorben“. Am 3. Tage aber – dem 24.12. – steigt sie erstmals seit Monaten höher über den Horizont als am Vortag! Damit verspricht sie Licht, Wärme und Leben! Es ist der Tag, an dem wir Weihnachten feiern – christlich die Geburt von Jesus Christus, heidnisch die Geburt der Sonne!

„… am dritten Tage auferstanden von den Toten …“

Die Sonne „stirbt am Kreuz (des Südens) und ist nach 3 Tagen auferstanden von den Toten…!“ Aber halt – das kennen wir doch woher!! Das Christentum hat diese astronomische Tatsache mythologisch in der Auferstehungsgeschichte von Jesus Christus verpackt und feiert diese Auferstehung zu Ostern!

Und so sind Weihnachten und Ostern die Feste, an welchen wir eigentlich die lebensspendende Kraft der Sonne feiern: zu Weihnachten, dass die Sonne aus dem Reich der Toten zurück kommt und zu Ostern, dass sie über die Dunkelheit siegt!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes Osterfest und einen guten Start in diesen Frühling!

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