Wenn man beginnt, sich mit dem Thema Prognose in der Astrologie zu beschäftigen, ist zunächst oft großes Erstaunen und Faszination beobachtbar. Wenn Du erstmals erkennen kannst, wie präzise ein Thema zu einem bestimmten Zeitpunkt astrologisch abzulesen ist, löst das bei Lernenden oft eine große Begeisterung aus, so in die Richtung „Oh, Wahnsinn! Da ist ja echt was dran!

Diesem Gefühl folgt nach einiger Zeit nicht selten ein Gefühl der Katastrophenerwartung: „Holy Shit! Da ist ja echt was dran…“. Denn wenn Du prognostisch in Dein Horoskop schaust, wirst Du nicht immer nur hilfreiche und harmonische Konstellationen auf Dich zukommen sehen, sondern auch schwierige Transite oder Auslösungen.

Doch wie geht man damit um, wenn einem beim prognostischen Blick ins Horoskop das Herz in die Hose rutscht und man sich einfach nur unter einer Decke verkriechen will, bis diese „furchtbare Konstellation“ vorbei ist? Welche Strategien helfen uns auch als beratende Astrologen und Astrologinnen, nicht in eine „Problemtrance“ zu fallen, sondern den Blick auf Chancen und Möglichkeiten zu richten?

Darum soll es im Folgenden gehen.

Wir wissen nicht, was passieren wird – egal, wie „düster“ es aussieht

Da jedes astrologische Prinzip eine unendliche (wenn auch nicht beliebige) Ausdrucksform finden kann, können wir nie mit ausschließlicher Sicherheit sagen, wie eine Sache ausgehen wird. Es gibt NIE nur die EINE, EINZIGE Manifestation, Verwirklichung oder Lösung!

Denn ein Faktor, den wir nicht vorhersehen können, ist der Mensch an sich: seine konkreten Entscheidungen, seine Haltung zu den Dingen, die Bewertung, die er dem Erlebten gibt und was er letztlich damit macht!

Ein Beispiel dazu: im Jahr 2018 lief Transit-Pluto durch mein 6. Haus (Beruf, Gesundheit, Alltag) genau ins Quadrat (Spannung) zu meinem Berufspunkt, dem MC. Eine damit einhergehende „Gefahrendeutung“ hätte nun lauten können: „Pluto kommt ins Quadrat zu Deinem MC. Du wirst Druck und Ohnmacht (Pluto) in deinem Beruf erleben (MC und 6. Haus), Du wirst sehr viel arbeiten müssen, und ein Burnout bekommen (Pluto in Haus 6). Dieser Druck wird Dich krank machen (6. Haus), denn das Quadrat zeigt an, dass Du hier sehr gehemmt sein wirst, Deinen Weg zu gehen!“

Nun – was ist passiert?

Zum damaligen Zeitpunkt habe ich seit 14 Jahren in einem Job gearbeitet, der sehr sicheres Geld brachte – und es bis zur Pension auch gemacht hätte. Aber ich hatte jeden Tag das Gefühl, mich extrem verbiegen zu müssen. Einzig: ich habe mich aus Sicherheitserwägungen nicht getraut, zu kündigen! Der seelische Druck war enorm und ich war jeden Tag am Verzweifeln, wie es weiter gehen soll. Dann – im März 2018 – wurde ein langjähriger Kollege von mir von einem Tag auf den andern mein Vorgesetzter. Da er ein ausgesprochener Choleriker war, war mir im selben Moment klar: „Das war es jetzt in dieser Firma! Ich kündige und mache mich selbständig!“

Ich habe diesen „Pluto-Tritt in den Allerwertesten“ – den Druck von außen durch den neuen Vorgesetzten – gebraucht, um endlich in meine Eigenmacht zu kommen. Ohne diesen Personalwechsel hätte ich wohl noch deutlich länger an diesem Job festgehalten – und wäre noch viel länger in einer an sich unerträglichen Situation festgehangen.

Pluto hat hier also die Transformation im Beruf angezeigt – aber anstatt Burnout oder Krankheit war es der Weg in eine neue berufliche Situation, in welcher ich meiner Leidenschaft (Pluto) nun endlich auch im Alltag (6. Haus) Raum geben konnte.

Keine festschreibenden Deutungen, bitte!

Als beratende Astrologen gilt es daher immer, die Möglichkeiten, Chancen und Lernaufgaben aufzuzeigen, welche gerade anstehen. Astrologie ist eben kein Hellsehen oder Wahrsagen!

Daher brauchen wir – ob in der Beratung oder auch bei uns selbst – in der Deutung eine große Bandbreite, um nicht nur die Herausforderungen erkennen und beschreiben zu können, sondern auch die Lösungen besprechen zu können, die ganz individuell für diesen Menschen (oder auch uns selbst) gerade passen. Dazu gilt es auch, Fähigkeiten und Ressourcen, die dem Kunden oder uns selbst zur Verfügung stehen, anzuerkennen.

Mit festschreibenden Deutungen stellen wir uns über unseren Kunden und tun so, als wüssten wir, welche konkrete Form sich manifestieren wird – und das ist einfach Bullshit!

Mit dieser Konstellation wirst Du drogensüchtig unter einer Brücke landen!“ – Ja, aber nicht als Junkie, sondern als Sozialarbeiterin, die Drogenabhängigen hilft…! Astrologisch ist das dieselbe Konstellation!

Wir wissen eben nie, was der andere aus seinen Anlagen macht! Das übersteigt die Aussagegrenzen der Astrologie!

Blick in die eigene Biografie

Auch ein Blick in die eigene Biografie kann helfen, einen entspannteren Umgang mit schwierigen Transiten zu entwickeln. Wenn Du Transite der näheren oder tieferen Vergangenheit untersuchst, wirst Du feststellen, dass es in Deinem Leben schon so manche herausfordernde astrologische Konstellation in Bezug zu Deinem Horoskop gab – und Du davon gar nicht viel mitbekommen hast.

Oder dass Du diese Lebensphase möglicherweise sogar als beglückende Situation erlebt hast. So kann ein Pluto-Transit über den Mond zum Beispiel auch glückliche Mutterschaft anzeigen, Uranus im Quadrat zur Sonne hat Dir den Mut gegeben, Dich endlich selbständig zu machen oder ein Neptun-Transit hat Dich aus Beziehungen herausgelöst, sodass neue Menschen in Dein Leben treten konnten, die heute besser zu Dir passen.

Vom Glück im Unglück

Du kannst Dich Deiner Angst vor schwierigen Konstellationen auch stellen, indem Du Dir eines ins Gedächtnis rufst: dass eine Situation, welche wir vorerst als großes Unglück und Krise erleben, sich nachträglich – nach einigen Monaten oder Jahren – als größter Glücksfall herausstellen kann. Oder zumindest als eine Situation, in welcher wir etwas wirklich Wichtiges lernen und entwickeln konnten. Der Volksmund sagt dazu: „Wer weiß, wofür es gut ist!

Im Coaching gibt es dazu die Frage: „Einmal angenommen, in 2 Jahren geht es Dir wieder gut und Du blickst auf die jetzige Zeit zurück: wofür war die jetzige Situation gut, was konntest Du dadurch Wichtiges für Dein Leben lernen, welche Deiner Ressourcen hat Dir dabei geholfen?“

Diese Blickrichtung öffnet uns für die Möglichkeit, dass herausfordernde Situationen langfristig gemeistert werden können und wir wieder mit größerer Zufriedenheit durch das Leben gehen können. Und auch schwierige Konstellationen gehen irgendwann vorbei.

Dankbarkeit und positive Psychologie

Warum zerbrechen manche an ihrem Schicksal, während es anderen gelingt, auch in schwierigen Situationen den Mut und die Zuversicht nicht zu verlieren? Ein Schlüssel hierfür könnte die positive Psychologie sein. Dabei geht es nicht um Schönfärberei und Kleinreden von Problemen, sondern darum, allen Herausforderungen zum Trotz den Blick auf das zu richten, was noch funktioniert und wofür man dankbar sein kann.

Bei Dankbarkeit geht es dabei um die kleinen Dinge des Lebens: ein warmes Bett; ein Dach über dem Kopf; die Ruhe, wenn das Kind endlich schläft; die Freude an schmerzfreier Bewegung; ein gutes Gespräch mit einer Freundin; die Katze, die Deine Nähe sucht; die weißen Wölkchen am strahlend blauen Himmel sehen; der Duft von Kaffee am Morgen, ….

Studien belegen: wenn man täglich 5 Dinge aufschreibt, für die man dankbar ist, steigt das Glücks-Empfinden in wenigen Monaten in ganz erheblichem Ausmaß. Probiere es aus!

Das gute daran: diese Methode kannst Du immer machen – vor allem auch, wenn es in Deinem Leben gerade drunter und drüber geht! Sie verschiebt Deinen Fokus, sodass Du neben all dem Herausfordernden den Blick auf das Gute in Deinem Leben nicht ganz verlierst!

Und Energie folgt der Aufmerksamkeit… just said.

Die Langsamläufer als Helfer des Schicksals

Vor allem die Aspekte der Langsamläufer können uns in der Prognose einen gehörigen Respekt einflößen. Werfen wir daher einen genaueren Blick auf diese Planeten und auf ihre Aufgabe im Horoskop und im Transit.

Die Langsamläufer sind Schicksalsgehilfen. Ihre Aufgabe ist es, uns auf unseren Seelenweg zurückzuführen, wenn sich unser EGO verlaufen hat und den Weg nicht mehr findet. Natürlich: für unser EGO stellen diese Planeten eine Bedrohung dar – denn jeder von ihnen ist ein EGO-Wandler in unterschiedlicher Form.

Wenn wir also anerkennen, dass diese Planeten uns nicht quälen wollen, sondern helfen, unser Schicksal zu erfüllen, können wir den Blick darauf richten, was sie denn Gutes für uns wollen.

Saturn: wenn der Meister in unser Leben tritt, fordert er uns auf, Bilanz zu ziehen und zu prüfen, wo wir in unserem Leben aktuell stehen. Was in unserem Leben hat noch genug Substanz und Festigkeit, um weiter zu bestehen? Von Themen, die sich überaltert haben, werden wir uns verabschieden müssen, sodass Platz frei wird für weitere Entwicklungen. Saturn fragt Dich: „Wie stehst Du zum Thema Verantwortung? Wo trägst Du zu viel, wo zu wenig? Erlaubst Du Dir schon, nach Deinen inneren Gesetzen zu leben? Und wo heißt es runter vom Gas – bei mir heißt es Reduktion auf das Wesentliche! Was also ist der eine, kleine nächste Schritt, den es zu machen gilt?

Uranus: der Befreier hilft uns, aus zu eng gewordenen Situationen herauszuspringen. Wenn der Schleudersitz Dich aus Deinen gewohnten Bahnen wirft, kannst Du sicher sein, dass Deine Seele andere Pläne als dein EGO hat. Das anzuerkennen, kann helfen, sein Schicksal leichter anzunehmen. Je nachdem, wie Du die bisherige Situation erlebt hast, kann dieses „herausgeschleudert werden“ einen Schock auslösen – oder auch einen großen, langersehnten Befreiungsschlag darstellen. Uranus brüllt Dir ins Ohr: „Hey, das Leben hat so viel mehr zu bieten – trau Dich! Raus aus dem Bekannten, und zwar rasch! Neue Abendteuer warten auf Dich – also schnall Dich an! Damit hast Du nicht gerechnet, oder?

Neptun: der Er-Löser kommt immer dort ins Spiel, wo wir uns verlaufen haben und unser EGO einen Weg eingeschlagen hat, der nicht unserem Seelenplan entspricht. Neptun löst uns langsam und schleichend aus nicht mehr passenden Situationen. Lange Zeit werden wir ihn nicht wahrnehmen – bis er uns sanft umhüllt, vernebelt, und wir zum Schluss verunsichert fragen werden, wie es denn nun weitergehen soll – wir tappen im Dunkeln, fühlen uns getrennt und haben die Orientierung verloren. Neptun flüstert uns ins Ohr: „Lerne zu vertrauen und geschehen zu lassen! Manchmal gibt es im Außen nichts zu tun. Kehre in Dich zurück, lausche Deinem Seelenlied und erkenne, dass Trennung eine Illusion ist! Deine Seele kennt den Weg – vertraue in ihre Führung!

Pluto: wenn der Magier in unser Leben tritt, sind große Transformationen im persönlichen Leben zu erwarten. Durch seine Wandlungsprozesse können wir eine Resilienz und geistige Willenskraft in uns entdecken, von der wir nicht wussten, dass wir sie überhaupt haben. Pluto ist das Prinzip von stirb und werde. Pluto fragt Dich: „An welchen Vorstellungen hältst Du so fest, dass Du ihnen einfach alles opfern würdest? Was muss losgelassen werden und darf sterben, damit das Leben sich neu erheben kann? Wann steigst Du aus der Ohnmacht aus und anerkennst die Macht Deiner Gedanken und Vorstellungen? Ich zwinge Dein EGO in die Knie, damit Du loslässt, Dich wandelst und wie Phönix aus der Asche neu aufsteigen kannst!

Und was, wenn es Deine Liebsten betrifft?

Im eigenen Horoskop schwierige Konstellationen zu sehen, kann schon sehr herausfordernd sein. Wenn es nun aber das Horoskop Deines Kindes, Partners oder eines Elternteils betrifft, wird ein positiver Blick möglicherweise noch mehr auf die Probe gestellt! Denn hier ist es noch schwieriger zu ertragen, wenn der andere leidet oder ein schweres Schicksal zu ertragen hat.

An den anderen glauben

Eine Möglichkeit, hier aus der Angst herauszugehen, ist es, in die Kraft, Kreativität und Fähigkeiten des anderen zu vertrauen! Wir sind zäher, kreativer und erfindungsreicher, als man es uns manchmal zutraut. Jeder von uns hat Ressourcen und Fähigkeiten in sich angelegt, die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Und so kommen Menschen oft auf gute Lösungen, an die wir gar nie gedacht hätten.

Stell Dir den anderen in seiner vollen Kraft vor – wie er stark, leuchtend und kraftvoll sein Schicksal meistert, daran wächst und sein Leben erfüllt. In Gedanken kannst Du ihm sagen: „Ich glaube an Dich und Deine Fähigkeiten!

Dem anderen sein Schicksal zumuten

In letzter Instanz wissen wir nie, was sich die Seele unserer Liebsten in diesem Leben vorgenommen hat und wann sie diesen Auftrag erfüllt hat. Darauf zu vertrauen, dass das Leben keine Fehler macht und dass alles, was passiert, auf einer höheren Ebene wichtig und richtig ist, kann helfen, anzuerkennen, was ist. Manchmal können wir die Dinge, die passieren, nicht verstehen, sondern nur nach oben abgeben und vertrauen, dass der geliebte Mensch sein Schicksal erfüllt, so wie auch wir das unsere erfüllen müssen.

Einen anderen Astrologen auf das Horoskop schauen lassen

Bei sich selbst – und im eigenen Umfeld – haben wir alle einen Tunnelblick und sehen Gefahren, wo sie möglicherweise gar nicht so gegeben sind. Wenn Du also merkst, dass Dir der Blick ins Horoskop und auf die aktuellen Prognosen Angst macht, kannst Du Dich an einen Astrologen Deines Vertrauens wenden und den mal fragen, was er oder sie denn dazu sagt. Oft kann damit der Blick geweitet und wieder auf Ressourcen und Chancen gelenkt werden.

Dir Unterstützung holen

Als letzten Tipp: wenn Du merkst, dass der Blick ins Horoskop Dir nun immer noch Angst macht oder Du tatsächlich mit einer krisenhaften Situation konfrontiert bist, empfiehlt sich hier in jedem Fall, dass Du Dir professionelle Hilfe suchst. Denn es kann auch hilfreich sein, den eigenen Ängsten hier tiefer nachzugehen und sich ihnen zu stellen. Und in Krisen empfehle ich sowieso immer, sich jemanden zu suchen, der einen da hindurch begleitet.

Aktuelle Kurstermine

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