Nachdem im 1.Teil dargestellt wurde, wie man den Einstieg in die Horoskopdeutung schafft, geht es im 2. Teil nun um die Deutung der Planeten Mond, Merkur und Sonne.

Warum ausgerechnet Mond, Merkur und Sonne?

Mond, Merkur und Sonne symbolisieren den innersten Wesenskern der Persönlichkeit. Sie beschreiben symbolisch, wie wir denken (MERKUR), fühlen (MOND) und handeln (SONNE). Mond steht auch für die irdische Seite unserer Persönlichkeit – im Gegensatz zur Sonne, welche die göttliche Seite unserer Persönlichkeit, den „göttlichen Funken“ in uns, darstellt. Merkur ist dabei der Vermittler zwischen diesen beiden Seiten der Persönlichkeit.

Wie entstehen eigentlich Gedanken, Gefühle und Handlungen?

Mit MOND nehmen wir wahr, was um uns herum passiert. Diese Wahrnehmung, diese Aufnahme der Eindrücke, erfolgt unbewusst, innerlich und triggert alte Emotionen und innere Bilder (MOND) unserer Kindheit (MOND) in uns an. Diese Bilder sind vor allem durch die Mutter (MOND) geprägt und erinnern uns daran, wie damals mit unseren Bedürfnissen (MOND) umgegangen wurde.

Nachdem wir etwas im Außen (meist unbewusst) wahrgenommen haben und innerlich emotional in irgendeiner Form getriggert wurden, bewerten wir die Situation und denken (MERKUR) uns etwas dazu. Das geschieht so schnell und fast immer unbewusst, sodass wir meist gar nicht bemerken, dass der innere Dialog angesprungen ist. Bei 50.000 bis 80.000 Gedanken pro Tag wird klar, dass es meisten unbemerkt in uns „redet“ (MERKUR). Dieser innere Dialog ist in der frühesten Kindheit entstanden, geprägt vom Elternhaus, Geschwistern und frühen Bezugspersonen, und wurde in späteren Jahren meist kaum hinterfragt. Urteile und Meinungen, seit Generationen übertragen, sickern in der Kindheit in unser Denken (MERKUR) ein. Kinder hinterfragen die Meinungen und Aussagen der Eltern nicht, sondern nehmen sie als Wahrheit und Tatsachen in sich auf. Und so tönt es den ganzen Tag hindurch in uns, alles und jedes wird innerlich kommentiert und bewertet (MERKUR). Der Punkt dabei: wir bemerken das meist nicht! Wir merken also meist nicht, wie der innere Denker (MERKUR) uns mit leiser Stimme etwas zuflüstert.

Wir reagieren auf unsere Gedanken (MERKUR) wiederum mit Emotionen (MOND). Unsere Gedanken (MERKUR) beeinflussen maßgeblich, wie wir uns fühlen (MOND), und beides zusammen beeinflusst unser Handeln und unsere Reaktionen (SONNE).

Ich möchte diesen Vorgang mit einem kleinen Beispiel verdeutlichen: stellen Sie sich vor, Sie gehen auf der Straße entlang und Ihr Nachbar kommt Ihnen entgegen. Ohne zu grüßen geht er an Ihnen vorbei.

Fall 1: In Ihnen läuft eine negative Bewertung ab

Sie denken (MERKUR) vielleicht so etwas wie: „So ein arroganter Typ! Bringt nicht mal das Maul auf! Na, dem werde ich es schon noch zeigen, wenn er wieder mal was braucht von mir!“ Eine Bewertung dieser Art würde zum Beispiel gut zu MERKUR in WIDDER oder im Aspekt zu MARS passen. Die Emotionen (MOND), die sich bei dieser Bewertung einstellen werden, könnten Wut und Groll sein. Diese Emotionen werden sich auch in Ihrem Verhalten (SONNE) dem Nachbarn gegenüber niederschlagen.

Oder vielleicht denken (MERKUR) Sie: „Oh, warum grüßt er mich nicht? Ist er etwa böse auf mich? Habe ich etwas falsch gemacht? Da fällt mir ein, dass er neulich schon so komisch war, als ich ihm nicht helfen konnte… Auweia, ich bin auch wirklich ein schlechter Mensch… womöglich redet er jetzt nie wieder mit mir… was habe ich nur falsch gemacht? …“. Astrologisch spielen bei so einer Bewertung STEINBOCK/SATURN (Schuld) oder FISCHE/NEPTUN (Verunsicherung) eine Rolle. In diesem Fall erzeugen Sie ganz andere Emotionen (MOND) in sich: Trauer, Frust und Selbstzweifel sind die Folge. Dafür werden Sie das nächste Mal ganz besonders freundlich sein oder überlegen sogar, was Sie tun können (SONNE), damit der Nachbar wieder positiv gestimmt wird.

Fall 2: Sie bewerten die Situation neutral

Sie könnten sich aber auch denken (MERKUR): „Vielleicht war er ja in Gedanken und hat mich nicht gesehen. Es hat sicher nichts mit mir zu tun.“ Dieser neutrale Gedanke verändert ihre Gefühlslage (MOND) kaum und sie gehen einfach weiter. Auf ihr Verhalten (SONNE) hat dieser Gedanke und diese Emotion keinen verändernden Einfluss.

Fall 3: Sie bewerten die Situation positiv

Vielleicht freuen Sie sich ja aber auch und denken (MERKUR): „Ha, zum Glück hat er mich nicht gesehen! Ich bin so in Eile und wenn er mal zu reden beginnt, findet er einfach nie ein Ende.“ Die Emotion (MOND), welche Sie damit in sich erzeugen, geht vielleicht in Richtung Erleichterung und Dankbarkeit. Nachfolgende Aktivitäten fallen damit etwas leichter.

Die neutral beobachtbare Situation ist, dass Ihnen Ihr Nachbar entgegenkommt und einfach weitergeht. Das ist – für sich alleine gesehen – eine neutrale Situation: noch ist völlig offen, was danach kommt und auch völlig offen, wie Sie damit umgehen! Sie nehmen Ihren Nachbarn teils bewusst, größtenteils aber unbewusst in unterschiedlichen Facetten wahr – Körperhaltung, Gesichtsausdruck, Blick, Gang, Körperspannung, … – jedes Detail wird aufgenommen (MOND) und fast augenblicklich und zumeist völlig unbemerkt bewertet (MERKUR). In Ihnen kommt es sofort zu einem inneren Dialog (MERKUR), welcher seinerseits eine bestimmte Emotion (MOND) nach sich zieht. Meist ist uns leider nicht bewusst, dass wir unsere Emotionen selbst erzeugt haben mit den Bewertungen, die kurz zuvor abgegeben wurden!

Kleiner Tipp: wenn es Ihnen das nächste Mal schlecht geht oder Sie sich ärgern, überprüfen Sie einmal, welche Geschichte sie sich unmittelbar zuvor selbst erzählt haben – vor allem über sich selbst! – und schreiben die wesentlichen Gedanken auf! So machen Sie sich bewusst, wie Sie Ihre Emotionen erzeugen und können mehr Verantwortung dafür übernehmen, wie es Ihnen geht.

Wir sehen also, dass unsere Wahrnehmung (MOND), der nachfolgende innere Dialog (MERKUR) und die daraus resultierenden Gefühle (MOND) die Basis für unser Handeln (SONNE) bilden (siehe Grafik). Daher sind diese drei Planeten von besonders großer Wichtigkeit. Ihre Stellung im Horoskop muss daher in den Schritten 3 bis 5 geprüft werden. Die Schritte 1 und 2 können Sie hier nachlesen.

Schritt 3 – Mond im Horoskop – „ich empfinde“

Im 3. Schritt wird der Mond in Zeichen und Haus untersucht sowie seine Aspekte zu anderen Planeten oder den Achsen geprüft.

Wichtige Schlagworte für den Mond sind: Mutter / Kind, das innere Kind, Bedürfnisse, Geborgenheit, Heimat, Empathie, Kindlichkeit, Fürsorge, das Nest, Verträumtheit, Phantasie, Spontaneität, Labilität, Hunger nach Zuwendung, Vergangenheit, Innenleben, Beeindruckbarkeit

Je nach Mondstellung wird das Thema eingefärbt und modifiziert. Mond im Horoskop steht dafür, wie wir die Welt emotional wahrnehmen. Daraus erkennen wir unter anderem, wie die Mutter wahrgenommen wurde und wie mit Bedürfnissen, Nähe und Emotionen umgegangen wird.

Schritt 4 – Merkur im Horoskop – „ich denke“

Als nächstes wird Merkur ebenso untersucht: Zeichen, Haus und Aspekte zu anderen Planeten/Achsen sind zu analysieren – übrigens ein schönes Merkur-Wort: analysieren!

Wichtige Schlagworte für Merkur sind: Verstand, Intellekt, Kontaktaufnahme, Interesse, Flexibilität, Neugierde, Wissen, Kommunikation, Geschwister und Nachbarn, Beweglichkeit, Botschaft, Theorie (ZWILLINGE) und Praxis (JUNGFRAU), Vernunft, Pragmatismus, Planung, Analyse, Bewertung

Merkur im Horoskop zeigt, wie wir die Welt intellektuell erfassen. Er zeigt, wie wir denken und kommunizieren, wofür wir uns interessieren und wie wir das, was uns begegnet, bewerten und für uns nutzbar machen.

Schritt 5 – Sonne im Horoskop – „ich bin“

Nun folgt noch die Untersuchung der Sonnen-Position im Horoskop. Auch hier wird Zeichen, Haus und die Aspekte zu anderen Planeten und den Achsen untersucht und gedeutet.

Wichtige Schlagworte für die Sonne sind: Ego, Selbstzentrierung, „Mittelpunktsgefühl“, Lebendigkeit, Vitalität, Zeugungskraft, Vater, „ich bin“, Selbstbewusstsein, Dominanz, Ausstrahlung, Spiel und Spaß, Kreativität, Schöpferkraft, der göttliche Funkte in uns, Unternehmergeist, Handlungswille

Die Sonne zeigt, wie wir unsere Persönlichkeit ausdrücken, wodurch wir uns lebendig fühlen und wie wir uns selbst der Welt zeigen. Sie steht für den subjektiven Ausdruck unseres innersten Wesenskerns, der kreativ und einzigartig ins Leben gebracht werden will.

Wenn man in der Horoskopdeutung an diesem Punkt angelangt ist, hat man die wesentlichen Informationen grundlegend erfasst. Jetzt fehlen nur noch ein paar kleine Punkte, um die Horoskopdeutung abzurunden. Dazu mehr im 3. Teil!

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